Michael Walzer: Lokale Kritik - globale Standards


Im jüngsten von Rotbuch publizierten Buch bleibt Michael Walzer den Themen treu, die er bereits in 'Sphären der Gerechtigkeit' behandelte: Es geht um Solidarität, Gemeinsinn, kollektive Identität, Universalismus und Verteilungsgerechtigkeit, also die klassischen Fragen der politischen Philosophie und Staatstheorie: Welcher normativen Voraussetzungen bedarf unsere in Nationalstaaten verfaßte Gesellschaft? In "Lokale Kritik - globale Standards" argumentiert Walzer erneut überzeugend und in eher narrativem denn deduktivem Stil für seine Sicht des "kommunitären Liberalismus" und patchworkartiger, beziehungsabhängiger universalistischer Standards. Er ergänzt seine Studien zu moralischen Konflikten um die internationale Dimension.

Walzers neuestes Buch auf dem deutschen Markt ist lesenswert, ist auch - dies für alljene, die Walzer noch nicht gelesen haben - durchaus geeignet zum Einstieg in Fragen der Moralphilosophie und Staatstheorie. Lesenswert ist auch, darauf sei zuletzt noch hingewiesen, das knappe, aber instruktive Nachwort über Walzer und die Rezeption seiner Werke des Herausgebers der Rotbuch Rationen-Reihe, Otto Kallscheuer, aus dessen herausragender Reihe wir gerne weitere Titel lesen werden.

Rotbuch Rationen