Ubiquandus fragt: Wo und wann ist das passiert?

Geschichtsrätsel von Reinhard Lebe


Wer Geschichtsunterricht als Pauken von knochentrockenen Fakten, die Knute des leicht angestaubten Lehrers im Rücken, in Erinnerung hat, wird sich wohl kaum an ein Buch über Historie heranwagen. Er sollte es aber, denn Geschichte kann spannend sein, wie Reinhard Lebe mit seinen fünfzig Geschichtsrätseln - der Zeitschrift DAMALS entnommen und von der DVA in einem schmucklosen, aber gut gemachten Buch zusammengestellt - beweist. Ein fiktionaler Allwisser Ubiquandus fragt in kleinen Episoden nach Ort und Zeit historischer Geschehnisse, die auf keinen kleineren Rahmen beschränkt sind als die abendländische Geschichte. Zuweilen lesen sich die Episoden wie Kriminalfälle, in denen Mordopfer und Täter gesucht werden, ein andermal geht's um Spionage, und in weiteren 'Fällen' wird nach großen Fürsten, Königen, Herrschern gefragt.

Autor Reinhard Lebe - dem an Historie interessierten Lesepublikum mit Titeln wie "War Kahl der Kahle wirklich kahl?" und "Als Markus nach Venedig kam" bekannt - schildert die Ereignisse als "happening" oder "Szenen". Dadurch scheinen sie lebendig und bleiben, mit Witz und Pepp ausgeschmückt, jedem Leser leichter in Erinnerung als die drögen Daten aus dem Schulunterricht. Die Geschichtslektionen sind so unterhaltsam wie lehrreich geschrieben; und wenn man auch beim Lesen des Rätsels Lösung mehr erfährt als im verklausulierten und bisweilen etwas abstrakt wirkenden Kniffeltext, so möchte man doch gerne mehr davon haben. Die DVA verspricht eine Fortsetzung, und darauf können wir uns freuen.

DVA, DM 19,80.